Am Freitag hat unsere Ezri ihre Babys geboren, unseren K-Wurf.
Es war ein sehr aufregender Tag. Zwischen 6:10 und 7:10 Uhr kamen drei Welpen zur Welt, ein Bub und zwei Mädchen, alle grau-weiß. Dass Ezri sich nach dieser sportlichen Leistung eine Auszeit nahm, war wenig verwunderlich.
Aber als sich am frühen Nachmittag noch immer keine neuen Presswehen einstellten, wurden wir doch unruhig. Mein kleiner Doppler lieferte auch eher unbrauchbare Werte für die Herztöne. Also fuhr ich mit Ezri zu unserer Haustierärztin, um die Vitalwerte der Welpen zu kontrollieren, und Helmut blieb mit den drei nunmehr sattgetrunkenen und schlafenden Welpen zu Hause.
Im Ultraschall stellten wir fest, dass es den beiden noch tief im Bauch liegenden Welpen gut ging, aber eines im Geburtskanal feststeckte, auf dem Rücken liegend und bewegungsunfähig. Dass es unter Stress stand und möglicherweise sogar Schmerzen hatte, konnte man aus dem unruhigen Herzschlag herauslesen.
Unsere Tierärztin schlug vor, den Kleinen manuell zu entwickeln, wie man das in der Geburtshilfe nennt, und den Kaiserschnitt erst als letzte Option anzuwenden. Nach einer Wehenspritze gelang es ihr, mit viel Fingerspitzengefühl und unter Ezris tüchtiger Mitarbeit den Welpen zu fassen und in einer behutsamen Drehung auf die Welt zu holen – ein weiteres Mädchen, ebenfalls grau-weiß, das erst einmal von einer größeren Menge Fruchtwasser befreit werden musste, bevor es kräftig quäkte.
Wir beschlossen, die weitere Entwicklung erst einmal vor Ort abzuwarten. Das kleine Mädchen war jedenfalls so erschöpft, dass es nach kurzen schwächlichen Trinkversuchen erst einmal einschlief, während Ezri sich rührend kümmerte.
Nach einer Stunde brachte Ezri das nächste Baby zur Welt, das komplett in seine Plazenta eingewickelt und grün eingefärbt war. Gesäubert und massiert begann das kleine grau-weiße Mädchen wütend zu krakeelen. Und das tat sie in der folgenden Stunde auch weiterhin, da sie die Milchquelle nicht fand. Das Fruchtwasser überdeckte wohl den doch sehr feinen Duft, an dem sich die Welpen auf der Suche nach den mütterlichen Zitzen orientieren.
Inzwischen war auch das zuvor geborene Mädchen wieder aufgewacht, und kurz darauf hingen an den gut gefüllten hinteren Zitzen zwei äußerst hungrige Neugeborene, deren Bäuchlein sich erkennbar füllten.
Leider blieben weiterhin die Wehen aus. Bei einer weiteren Ultraschallkontrolle konnten wir sehen, dass der letzte Welpe weit zurückgerutscht war und sein Herzschlag sich verlangsamte. Also holte unsere Tierärztin den Welpen auf die gleiche Weise wie zuvor den, der sich im Geburtskanal verkeilt hatte. Sie versuchte, den kleinen grau-weißen Rüden nach allen Regeln tierärztlicher Kunst ins Leben zu holen, aber sein Herz fing nicht wieder an zu schlagen, und er atmete nicht. Er war im Geburtskanal ertrunken. Ezri hatte das Tun der Tierärztin aufmerksam beobachtet. Nun trat sie an den Behandlungstisch, auf dem er lag, schnupperte kurz und kehrte zu den quengelnden Babys zurück.
So fuhr ich abends mit Ezri, den beiden Welpen in einem warmen Körbchen und dem toten kleinen Rüden in einem Karton nach Hause, wo die anderen drei Welpen schon ungeduldig auf die Milchbar warteten.
Seit Freitag sind die kleinen Würmchen tüchtig gewachsen und haben an Umfang und Gewicht gut zugelegt. Sie sind sehr aktiv, und das kleine Mädchen, das als letztes lebend geboren wurde, ist auch weiterhin auffallend laut und mitteilsam. Der totgeborene Welpe fand seine Ruhestätte in unserem Garten.
Das Mädchen, das steckengeblieben war, beobachten wir besonders aufmerksam. Aber bisher ist nichts auffälliges zu erkennen.
Ein großes Kompliment und Dankeschön an unsere Haustierärztin Kim Weimann und ihr Praxisteam, die uns am Freitag mit vollem Einsatz betreut haben.