Siberian Huskies of Kahnawake Schlittenhunde aus dem grünen Herzen Deutschlands
Schlittenhunde aus dem grünen Herzen Deutschlands

Das Hobby

“Der frisst gern”, sagte die Iris und hielt einen kleinen, mit Milch verschnuddelten Otter hoch. Der Welpe war erst wenige Tage alt und das Frauchen war gekommen, um mit Onkel Sisko eine Tour durch den Wald zu machen. Sie hatte gar nicht damit gerechnet, schon die Welpen besuchen zu dürfen, aber Kira, Iris und Helmut führten sie stolz zu den drei A-chens. Der Welpe schmatzte zufrieden auf Iris Hand, während im Hintergrund Sisko leise nach seiner Leberwurst klagte. Na, damit können wir arbeiten, dachte das Frauchen bei sich und verabschiedete sich von dem Gedanken eines Hundes mit Ausknopf.*

Gut vier Monate später wurden über 30kg Welpenfutter in dem Otter versenkt** und es wird Zeit, den robusten Welpenmagen an erweiterte Kost zu gewöhnen. Der Welpe frisst immer noch gern und ist entzückt, endlich was Neues kennenzulernen. Morgens gibt es für die Menschen große Berge Müsli mit Quark, Joghurt und viel Obst. Bislang musste der Welpe mit knurrendem Magen zuschauen, wie der Althund provozierend die Apfelkrotzen fraß und Joghurtbecher ausschleckte. Langsam, langsam drängt er nun in das neue Betätigungsfeld vor. Seine Mission in den Joghurtminen nimmt er besonders ernst und der Althund steht wie jede alte Tante mit einem bespuckten Taschentuch bereit, um die immer noch verschnuddelte Schnute sauberzulecken.

Was ein echter Gourmet werden will, fängt früh mit der Verfeinerung der Geschmacksknospen an. Hundeeis*** hat sich beispielsweise als althundschonendes Schmerzmittel bei Zahnschmerzen erwiesen. Bislang fand der Welpe noch Geschmack an Sauren Gurken, frischen Gurken, diversen Milchprodukten, Ei, Apfel- und Birnenkrotzen, Banane, Speck (am liebsten gebraten), Erbsen, Kartoffeln und natürlich Leberwurst. Die Leberwursttube findet er mindestens so spannend wie Onkel Sisko. Im Gegensatz zu Sisko ist der Welpe aber ein echter Anarchist, weshalb er sich gestern nicht zurückhalten konnte und die leider schon leere Leberwursttube zockte. Es brach förmlich aus ihm heraus. Der Althund war sehr stolz auf den kleinen Gesellen! Während der Welpe mit Leberwursttube im Maul laut kläffend Kreise um das gackernde Frauchen zog, hüpfte der Althund in Gazellensprüngen hinter ihm her. “Oh Frauchen schau mal! Er hat Beute gemacht, ich bin so froh! Endlich, ich hab schon befürchtet, dass die ganze Erziehung mir den Igor versaut!” Als der Welpe aber nach viel Spaß mit seinem Loot und eine ganze Weile später die Beute immer noch nicht bei seinem Rädelsführer abliefern wollte, musste er eingenordet werden. Widerworte, Abtrünnigkeit gar, duldet so ein Althund selbstverständlich nicht.

Nachdem das Frauchen das Knäuel aufgelöst und, was von der Tube noch übrig war, zurück erobert hatte, war der Welpe sehr enttäuscht. Geradezu untröstlich knatschig war er und nagte verzweifelt an allem rum, das nur entfernt fressbar war. Das Herrchen hatte großes Mitleid mit ihm. “Komm”, sagte es heute früh, “wir setzen dich in die Futterbox. Du bist ja schon ganz abgemagert.”

* Sammy hatte im Otterstadium einen sehr prominenten weißen Fleck im Genick, weshalb er von allen Data genannt wurde. 

** und nur ins Pfotenwachstum investiert! Was ist das denn für ein bizarrer Bauplan?

*** gefrorener Ziegenjoghurt, keine tiefgekühlte Fußhupe (obwohl das Biest aus der Parallelstraße es echt verdient hätte!)

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