Siberian Huskies of Kahnawake Schlittenhunde aus dem grünen Herzen Deutschlands
Schlittenhunde aus dem grünen Herzen Deutschlands

Konzentration, Welpe!

Der Welpe ist heute 204 Tage alt und hat schon sehr viele Dinge in seinem jungen Leben gelernt. Er hat eine ungefähre Ahnung, wie die Welt funktioniert und welche Knöpfe er in seinem Patchworkrudel drücken muss, um an Fressi oder Aufmerksamkeit zu kommen. Er weiß – theoretisch – wie man sich durch die Stadt bewegt, wie man den Althund beim Kämpfen besiegt, wo das beste Aas verrottet und was die Menschen von ihm wollen, wenn sie “easy” sagen.* Gestern hatte er die ersten kurzen Testläufe als zukünftiger Schlittenhund und er hat sich phänomenal gemacht! Auch wenn die Iris grundsätzlich für’s Joggen Entwarnung gibt, traut sich das Frauchen wegen seiner zarten Glieder noch nicht richtig, mit ihm ein bisschen Stoff zu geben. Aber für ca. 400m lief er ruhig, flott, mit einem gleichmäßigen, kräftigen Zug, angelegten Ohren und unter Ausblendung von allen Ablenkungen.** Das Frauchen wäre beinahe geplatzt vor Stolz!

Dabei ist nichts von allem, was das kleine Gehirn bislang verarbeiten musste, so kompliziert, wie auf drei Beinen zu pinkeln. Wer bitteschön hätte das vorhergesehen? Wie kann das Automatisieren vom Dreibeinstand denn so lange dauern? Wir reden hier nicht von den verklausulierten Duftbotschaften, um die es bestimmt zusätzlich auch geht. Das Frauchen kann die verschiedenen Aromen ja nicht auseinander halten, darum kann dazu keine Aussage gemacht werden. Nein, nein, alleine der Aufbau der Motorik verbraucht im Verhältnis so viel Lernzeit wie Meschen zum Lernen des Handstandes brauchen. Handstände sind schwer! Das Gehirn muss sich komplett umstellen, Muskeln, die sonst bräsig auf dem Sofa rumfläzen können, müssen korrekt arbeiten. Die Knochen im Arm sind nicht dazu gebaut, um das Körpergewicht zu tragen. Aber ein Hund hebt eins von drei Beinen, wie viel Umstellung kann das benötigen? Der Welpe befindet sich in Woche drei als Stehpinkler und das Gesicht ist weiter von angespannter Konzentration gezeichnet, wenn es ans Markieren geht. Er wankt noch und muss sehr deutlich bewusst korrigieren, wenn er das Gleichgewicht nicht sicher findet. Der Strahl geht weiterhin auf die Vorderpfoten und wenn er abgelenkt ist, beispielsweise nochmal Kontrollschnüffeln muss, ob die Stelle zum Markieren auch passend ist, pinkelt er sich unabsichtlich auf die Nase. Man kann nur fassungslos daneben stehen. Der Bauplan von Hunden ist sehr, sehr seltsam.

*Die wollen ganz eindeutig, dass er sie eine Böschung runter zieht!

** Er lief an einem Dönerpapier vorbei. Bestimmt mit noch Sauce dran, vielleicht sogar einem Fitzel Fleisch! Dönerpapier hat der Welpe fast so gern, wie richtigen Döner.

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