Die profundste Erkenntnis des Internets lautet: „Some people don’t fart. They just hold it all in and it comes out as drama.“ Der Rülpe ist klarerweise „some people“. Achtung, es wird etwas unappetitlich.
Wo fing das Elend an? Eigentlich gärte es schon seit Wochen in den Menschen. Die bunte Mischung aus Beteiligten, bestehend aus Herrchens „der Rülpe ist so dünn!“, Rülpes schwindsüchtiges „ICH LÖSE MICH JA SCHON AUF!!“, Althunds angewidertes „also diesen Dreck fress ich nicht!“, Gesprächen in der Hundeschule, Stöbern in Nature und Empfehlungen vom Tierarzt, kulminierte im Futterwechsel. Das Frauchen hatte sich gründlich informiert, denn von ihrer Überzeugung, dass die, die viel Sport treiben, auch was G’scheits zu Essen brauchen, wird sie nicht abrücken! Ein ganz bestimmtes Futter sollte es sein, getreidefrei für den Althund, mit einem etwas höheren Proteinanteil für den Rülpen. Ein kleiner Futterladen bot sich an, das gewünschte Futter zu organisieren. Am 29.11. wurde geliefert. Am 27.11. war das alte Futter alle.
Die Hunde waren ganz perplex vor Glück, endlich haben ihre Ränke Früchte getragen und das Frauchen kochte täglich frisch! Die Sonne schien, das Rudel lachte. Die Laune war so blendend, so dass einige Experimente mit Blick auf die nächsten Hundeschultermine höchst erfolgreich durchgeführt werden konnten. Das alles endete so schnell, wie es begann. Tags darauf war der Rülpe nicht mehr wieder zuerkennen. Die Regentropfen beim Gassi haben ihn aufgeregt, irgendwo raschelten Vögel – unverschämt! -, der Althund hat ihn aufgeregt, das Wetter war scheiße, das Frauchen war die böseste alte Hexe von allen bösen alten Hexen. Er fetzte sich mit dem Althund, mit sich selbst, mit dem Futtersack. Seine Laune war abgrundtief schlecht. Keinesfalls wollte er an der Leine gehen, seine Zeit als Galeerensklave war vorbei! Ausbrechen würde er und zwar sofort! Alle zusammenpferchen und Bombe drauf!
Und wie die Menschen dem Treiben hilflos zusahen, kamen nur ganz kleine Häufchen aus dem Rülpen raus. Der verdaute das Gekochte bestimmt komplett, war ja quasi Schonkost. Je kleiner die Häufchen wurden, desto höher schraubte sich das Rülpendrama. Einmal plumpste er sogar in die kalte Lahn, was kaum zur Abkühlung des Temperaments beitragen konnte. Heute Nacht, um kurz vor drei (mit Herrchen) und um kurz vor sechs (mit Frauchen) setzte der Rülpe mit genussvollem Seufzen jeweils das ab, was im Huskysprech „Gigantohaufen“ genannt wird. Das nächste Gassi lief dann wieder völlig entspannt an lockerer Leine und mit nicht mehr als einer abschätzig gezückten Augenbraue, als fremde Hunde mit viel Speck an uns vorbei marschierten.
Das neue Futter wird von der Mäkelliese gut vertragen und gern gefressen. Jetzt können wir durchatmen bis zum nächsten Drama. Babysteps.